Geburtstagsgedichte • Lyrik zum Geburtstag
Kategorie: Geburtstagsgedichte
Geburtstagsgedichte ... "Gedichte sind vor allem an runden Geburtstagen absolut angesagt. Am schönsten sind selbst gedichtete Reime. Gedichte kommen fast ausschließlich von Personen, die dem Geburtstagskind sehr nahestehen, von Verwandten oder sehr engen Freunden. Wer dem Geburtstagskind nicht so nahe steht, darf natürlich auch dichten, sollte das Gedicht jedoch nur einer Karte beilegen und nicht vortragen. Gerade bei großen, runden Geburtstagen kann es anstrengend werden, wenn zu viele Gäste eine Rede halten oder ein Gedicht vortragen wollen. Gedichte können auch einen kleinen Geburtstag aufwerten, der ansonsten nicht groß gefeiert wird. Ein kleines Gedicht beim nachmittäglichen Kaffee-Plausch macht aus einer kleinen Feier etwas Besonderes." - Wolf Dietrich
Geburtstagsgedichte ... "Gedichte können immer einer Karte beigelegt werden. An großen, runden Geburtstagen sollte man sie vortragen. Traditionell geschieht dies während eines Festmahls oder Dinners immer vor dem letzten Gang. Wenn es eine längere Reihe von Rednern und Vortragshaltern gibt, wird immer eine Rede oder ein Gedicht zwischen zwei Gänge während des Menü-Ablaufs eingeschoben. Bei Buffet-Veranstaltungen ist es schwieriger, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Am besten ist es, man spricht sich untereinander ab und wählt gemeinsam mit dem Organisator der Party den richtigen Zeitpunkt. Reden und Gedichte sollten jedoch nie zu spät vorgetragen werden. Zum Abschluss wird dem Geburtstagskind eine Kopie überreicht." - Wolf Dietrich
Geburtstagsgedichte ... "Je nach Alter der Kinder werden Kindergedichte bereits am Nachmittag zur Einleitung des Fests und zur Begrüßung des Geburtstagskindes vorgetragen. Kinder überreichen dazu typisch einen kleinen Blumenstrauß. Größere Kinder, die bereits beim abendlichen Festessen dabei sein können, halten ihr kleines Gedicht vor dem Essen als eine Art Auftakt oder nach dem Essen als Abschluss der Tafel, weil sie sich dann typischerweise auch vom Geburtstagskind verabschieden und ins Bett gehen müssen. Kindergedichte sollten nicht zu lang sein. Falls ein Erwachsener speziell für diese Situation etwas dichten will, sollte er darauf achten, dass keine Worte fallen, die dem Kind unangenehm sein könnten." - Wolf Dietrich
Wann wurde das Geburtstagsgedicht erfunden?
Der Geburtstag wurde in der Antike gefeiert – und dann in Europa erst wieder ab dem 18. Jahrhundert. Geburtstage wurden im Neuen Testament nicht erwähnt, sie galten als heidnisch und unchristlich. Bis heute lehnen einige christlichen Sekten das Feiern ab. Auch im Judentum oder im Islam spielten Geburtstage traditionell keine große Rolle oder wurden sogar abgelehnt. Allerdings war es bereits ab dem frühen Mittelalter an Fürstenhöfen üblich, den Geburtstag des Herrschers mit einem Fest zu würdigen. Die ersten Gedichte aus dieser Zeit sind Minnesänge und Lieder für Kreuzritter. Da ein Geburtstagsgedicht nicht unbedingt das Wort „Geburtstag“ enthalten muss, kann eines dieser alten lyrischen Werke durchaus zu Ehren eines Fürsten an seinem Geburtstag vorgetragen worden sein. Minnesänger nahmen schließlich häufig an den großen Hoffesten teil. Belege für mittelalterliche Geburtstagsgedichte gibt es jedoch nicht.
Es dauerte lange, bis Geburtstagsfeiern und damit verbundene Gedichte wirklich modern wurden. Die ersten Gedichte entstanden während der Aufklärung, den großen Durchbruch bekamen das Fest und das Gedicht erst im 19. Jahrhundert.
Wer das Geburtstagsgedicht eigentlich erfunden hat, konnte wissenschaftlich nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich lag es zur Zeit Goethes einfach im Trend, an diesem Tag für Freunde und Verwandte einige Verse zu dichten und als Geschenk zu überreichen.
Berühmte Geburtstagsgedichte
Johann Wolfgang von Goethe schrieb für Freunde und Freundinnen eine ganze Reihe von Geburtstagsgedichten.
„Wenn Kranz auf Kranz den Tag umwindet,
sei dieser auch ihr zugewandt.
Und wenn sie hier Bekannte findet,
so hat sie sich vielleicht erkannt.“
Gedichte von Friedrich von Schiller wirken dagegen oft erstaunlich aktuell:
„Sag selbst, was ich dir schenken soll,
ich weiß nichts zu erdenken.
Du hast ja Küche und Keller voll,
nichts fehlt in deinen Schränken.“
Dieses Gedicht ist besonders dann passend, wenn das Geburtstagskind schon alles hat. Wie man sieht, war dieses Phänomen auch schon im 18. Jahrhundert durchaus bekannt!
Auch Christian Morgenstern hat ein hübsches Gedicht geschrieben, das bis heute bei jedem Geburtstag passend ist:
„Es gibt ein sehr probates Mittel,
die Zeit zu halten am Schlawittel.
Man nimmt die Taschenuhr zur Hand
Und folgt dem Zeiger unverwandt.“
Eine besondere Form von Geburtstagsgedichten sind Sprüche und Aphorismen. Oscar Wilde ist der berühmteste Schöpfer tiefsinniger Aphorismen. Sie sind zwar keine Gedichte, aber sie eignen sich besonders gut als Zitat in einer langen Rede. Außerdem sind sie dank ihrer Kürze ideal für Karten und aufgrund ihres feines Humors weltweit sehr beliebt.
„Die Tragödie des Alters ist nicht, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.“
Witzig ist auch sein bekannter Spruch:
„Die heutige Jugend ist grässlich. Sie hat nicht den geringsten Respekt vor gefärbten Haaren.“
Gedichte, Aphorismen und Sprüche – seit dem 18. Jahrhundert entstand in ganz Europa eine literarische Schatzkiste, aus der man sich bis heute erfolgreich bedienen kann. Manche Gedichte sind heiter und fröhlich, andere tiefschürfend und vielsagend. Was gewählt wird, hängt vom persönlichen Geschmack und nicht zuletzt auch vom Charakter des Geburtstagskindes ab.
Selbst dichten, aber wie?
Am schönsten ist es natürlich, wenn eigens für das Geburtstagskind ein Gedicht geschrieben wird. Nur mit einem speziell geschriebenen Gedicht können die Charakterzüge des Geburtstagskindes genau geschildert, Stärken hervorgehoben und Schwächen beschmunzelt werden.
Bevor man sich hinsetzt und ein Gedicht schreibt, ist es hilfreich, einige Stichpunkte zu machen. Was waren bedeutende Lebensereignisse? Gab es große, wichtige Reisen? Wann kam der Erfolg im Beruf, wann kamen die Kinder? Wie heißen die Kinder, und wie heißt der Partner oder die Partnerin? In welchem Ort wurde derjenige geboren, wo lebte er zwischenzeitlich oder wo lebt er jetzt? Wenn Namen, Orte, Reiseziele und noch einiges mehr auf einem Zettel untereinander aufgelistet sind, springen einem die Reimmöglichkeiten oft schon ins Auge.
Allerdings muss man als Dichter auch einiges über das Versmaß wissen. Reimen alleine reicht nicht aus, die Wörter müssen einen bestimmten Leserhythmus haben – erst dann entsteht wirklich ein Gedicht. Jede Linie sollte als Ausgangspunkt die gleiche Anzahl an Silben haben. Man kann aber auch so reimen, dass sich die Anzahl der Silben in jeder zweiten Linie wiederholt.
Das alles sind jedoch nur Faustregeln, an die man sich halten kann – aber nicht muss. Wichtig ist, dass das Gedicht insgesamt gut klingt. Manchmal hilft es, zu einer Melodie zu dichten. Das hat zwei Vorteile: Das Gedicht bekommt automatisch einen guten Rhythmus, und es kann außerdem dann auch noch gesungen werden.
Da Dichten jedoch eine Frage von Talent und Begabung ist, helfen manchmal auch die besten Ratschläge und Anleitungen nichts. Unbegabte Dichter sollten sich nicht schämen! Es gibt viele Menschen, die nicht dichten können. Sie sollten sich dann lieber Hilfe bei professionellen Dichtern oder bei Menschen suchen, die gerne dichten. In fast jeder Familie und in fast jedem Freundeskreis gibt es mindestens eine Person, die sich zum Poeten berufen fühlt.
Ein Gedicht überreichen – gedruckt, gesprochen und gesungen
Gedichte können mit einer ausgewählten Schriftarbeit am PC erstellt und dann auf dekorativem Papier ausgedruckt werden. Ein persönliches Gedicht kann einer Karte beigelegt werden. Am Schönsten ist es jedoch, wenn es der Dichter oder die Dichterin während des Geburtstagsfestes vorliest. Dann sollte aber zumindest eine wirklich schöne Kopie des Textes vorliegen, die man anschließend überreichen kann.
Wurde das Gedicht zu einer Melodie geschrieben, sollte man Kopien an alle Gäste verteilen, damit sie auch mitsingen können.
Das besondere Exemplar für das Geburtstagskind kann anschließend hübsch eingerahmt oder zusammen mit einem Geschenk nach dem Gesang überreicht werden. Manchmal trägt auch eine kleine Gruppe von Freunden oder ein Teil der Familie ein Ständchen vor, während das Geburtstagskind und alle Gäste zuhören. Hier reicht es dann aus, nur dem Geburtstagskind anschließend eine schön gestaltete Kopie zu überreichen.
Ausgefallene Gedichte
In der modernen Literatur gibt es Lyrik, die nichts mehr mit dem klassischen Gedicht oder dem traditionellen Reim zu tun hat. Diese Art der Lyrik ist für den Vortrag weniger geeignet. Da die Gedichte aber oft kurz sind, passen sie perfekt in eine selbst gestaltete Karte.
Das beste Beispiel für dieses Lyrik-Genre ist das „Elfchen“, ein Gedicht, das aus genau elf Wörtern bestehen muss. Die erste Linie besteht aus einem Wort, die zweite aus zwei Wörtern, die dritte aus drei Wörtern. Die vierte Zeile besteht aus vier Wörtern, während die fünfte wieder nur ein Wort beinhaltet. Das erste Wort in der ersten Zeile muss immer ein Begriff, ein Gedanke oder ein Gegenstand sein, während das einzelne Wort in der letzten Zeile das Fazit darstellt.
Ein Geburtstags-Elfchen könnte so lauten:
Tag
Ist besonders
Es ist Geburtstag
Es ist dein Geburtstag
Glückwunsch
Oder auch:
Spiegel
Zeigen dir
Nicht das Alter
Sondern dein gelebtes Leben
Freude
Mit einem Elfchen erhalten elf ausgewählte Wörter eine intensive und starke Bedeutung. Elfchen können aber auch lustig und humorvoll sein. Gute Elfchen wirken immer äußerst poetisch.
Geburtstagsgedichte von Kindern
In vielen Familien gibt es bis heute die Tradition, dass Kinder für das Geburtstagskind ein Gedicht aufsagen und einen kleinen Blumenstrauß überreichen. Vor allem Großeltern freuen sich auch heute, wenn ihre Enkel ihnen zu Liebe ein Gedicht auswendig lernen und vortragen. Die meisten Kinder machen begeistert mit, wenn es darum geht, Opa oder Oma zu erfreuen. Allerdings gibt es auch Kinder, die zu schüchtern sind, sich vor zahlreichen Gästen hinzustellen. Diesen Kindern sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihr Gedichtlein im kleinen Kreis vorzutragen. Ein Kindergedicht sollte auch nicht zu lang sein und vor allem allen Beteiligten wirklich Spaß machen! Wichtig ist es, dass lange geübt wird und dass das Kind bei der Auswahl des Gedichts beteiligt war.
Copyright © 2013-2025 Axel Dietrich - ZEROPAGE
• Bildquellen/Credits
• Impressum
• Datenschutz
Link Legende: interner Link –
externer Link –
Link zu Werbepartner